Wenn Leute sich über Amsterdam unterhalten, kommen sie wahrscheinlich auf Kunst, faszinierende Kultur und großartige Architektur zu sprechen. Aber meistens dauert es nicht lange, bis das Thema auf das berühmt berüchtigte Rotlichtviertel der Stadt kommt. Für die Amsterdamer selbst gehört es einfach zu ihrem Leben dazu, es existiert ja schon seit Jahrhunderten und ruft praktisch nie auch nur eine hochgezogene Augenbraue hervor. Im Gegenteil, man geht quasi davon aus, daß alle Besucher der Stadt mindestens einmal durch die rote Neongegend mitten im Zentrum der Stadt streifen.
In Wahrheit ist dieses kleine, unglaublich bekannte Stadtgebiet, das bei den Einheimischen als ‘De Wallen’ bekannt ist, nicht das einzige Rotlichtviertel der Stadt. Tatsächlich gibt es mehrere um das Zentrum herum, aber die Besucher der Stadt kennen meistens nur das größte und älteste, das nur ein paar Schritte vom Damplatz entfernt ist. Das Gebiet ist größer, als die meisten vielleicht erwartet haben, ein Rechteck gebildet von vielen kleinen Straßen, engen Gassen und zwei Grachten, die mitten hindurch fließen. Das Viertel ist nur drei Minuten zu Fuß entfernt vom Hauptbahnhof, direkt östlich der Hauptgeschäftsstraße Damrak. Es ist wunderschön umgeben von der pittoresken Zeedijk, der atmosphärischen Warmoesstraat, der Einkaufsstraße Damstraat und dem etwas langweiligeren aber genau so schönen Kloveniersburgwal. Im Zentrum des Viertels liegt die wunderbare Oude Kerk (Alte Kirche). Manche Leute sind geschockt zu sehen, daß ihre Mauern praktisch umgeben sind von den kultigen roten Neonfenstern.
Aber tun wir nicht so, als sei das Viertel nur ein kesser Themenpark für Touristen. Man kann hier natürlich wunderbar in einzigartiger Atmosphäre ein Bier trinken, das Viertel ist aber auch ein florierender Geschäftsbezirk, wo sexuelle Dienste gegen harte Währung geliefert werden. In den Niederlanden ist Prostitution absolut legal, so lange sie nicht auf der Straße ausgeübt wird (Straßenstrich).
Ungefähr 300 kleine Kabinen sind über dieses berühmt berüchtigte Viertel verteilt. Jede ist außen mit einem roten Neonlicht beleuchtet, und praktisch rund um die Uhr marschieren Besucher, Touristen, Einheimische und Stammkunden im Gänsemarsch vorbei. Die spärlich bekleideten Frauen in den Kabinen versuchen oft ganz aktiv, Kontakt aufzunehmen mit den Vorbeischlendernden, und juwelenbesetzte Finger klopfen oft laut klirrend gegen die Fensterscheiben. Frauen jeden Alters, jedes sozialen Hintergrunds, jeder Größe, jeder Ethnie trifft man hier, die denen, die eintreten, ihre fachfraulich bewährten Dienste anbieten. Da die Frauen absolut im Rahmen des Rechts arbeiten, werden sie auch durch eben dieses Recht geschützt. So haben sie das Recht, einen Freier abzulehnen, wenn sie wollen.
Wichtig für Sie ist zu wissen, daß Sie die Frauen in den Fenstern nicht fotografieren dürfen. Wenn Sie sich nicht an diesen Rat halten, wird es mit Sicherheit nicht lustig für Sie werden. Sie werden wahrscheinlich Ihre Kamera los sein und Ihre Würde, bevor die Polizei überhaupt erschienen ist.
Die Frauen hier arbeiten auf selbständiger Basis und bezahlen Steuern wie in jedem anderen Beruf. Die Regierung hoffte, durch die offizielle geschäftliche und gesellschaftliche Anerkennung dieser Tätigkeit eine Situation zu schaffen, daß die Frauen sich selbst um ihr Leben kümmern könnten, um so endgültig die Zuhälterei zu beseitigen. Leider ist die Realität viel komplizierter, und so ist schon vorherzusehen, daß dieses bekannteste Viertel von Amsterdam immer ein heikles Thema in der öffentlichen Diskussion sein wird. Höchst alarmierend ist die große Besorgnis was den Menschenhandel angeht, ein Thema, was erst kürzlich wieder ins Blickfeld geraten ist. Ganz offen gesagt, die Zukunft des Amsterdamer Rotlichtviertels in der Form, wie es jetzt existiert, ist alles andere als gesichert.
Wenn Sie mehr über diesen faszinierenden Bezirk erfahren wollen, dann besuchen Sie doch das Prostitution Informationszentrum (PIC) im Zentrum des Viertels. Es gibt dort sogar ein kleines Museum zu entdecken. Aufgabe des PIC ist es, die Besucher der Stadt aufzuklären über die tatsächliche Situation der holländischen Sexindustrie, und dabei werden einige der Mythen, die dieses Gewerbe umgeben, zerstört. Dort kann man auch eine sehr informative privat geführte Tour durchs Viertel buchen, wo eine Ex-Prostituierte Sie bei Ihrem Gang durch die verwinkelten Straßen begleitet. Mehr Infos dazu unter pic-amsterdam.com. Adresse: Enge Kerksteeg 3.
Party-Zentrale
Wie Sie sich denken können, ist dieses Viertel unglaublich populär; das ganze Jahr über feiern hier Frauen und Männer ihren Junggesellenabschied. Der so offensichtlich freche Charme des Umfelds paßt zu den oft rauen, gar bösartigen Mätzchen solch gearteter vorehelicher Veranstaltungen. Es wird also bestimmt nicht leise sein, wenn Sie an einem Samstagabend hier vorbeischauen, und auch an jedem anderen Wochentag können hier potentiell Junggesellenabschiede gefeiert werden.
Das Viertel ist gespickt mit alternativen sozialen Begegnungsmöglichkeiten, die verständlicherweise nicht allen Besuchern der Stadt zusagen werden, darunter zum Beispiel eine Reihe von beliebten Bars und Kneipen, mehrere Coffeeshops und auch Amsterdams Haschisch und Cannabismuseum. Dazu kommen noch ein (so genanntes) Erotikmuseum, eine Handvoll anzüglicher Shops, die alberne, schlüpfrige Souvenirs verkaufen und einige Themenclubs, darunter die berüchtigte Banana Bar – bitte zwingen Sie uns nicht, Ihnen zu erklären, was dort drinnen genau passiert.
Anders als Sie vielleicht gehört haben, ist das Rotlichtviertel ein Viertel, in dem man sich als Besucher sicher fühlen kann; dies gilt überhaupt für die ganze Stadt. Anders als London, Paris und andere europäische Großstädte gilt in Amsterdam die Devise leben und leben lassen, und das bezieht sich auch auf die persönliche Sicherheit auf den Straßen. Passen Sie trotzdem auf Ihre Wertsachen auf, aber das ist ja normal in allen Gegenden, wo viele Menschen unterwegs sind.
Rotlichtviertel Unterhaltung
Wie Sie sich vorstellen können gibt es in dieser Gegend einige sexuell themenorientierte Nightclubs, die einen hohen Eintritt verlangen, im Durchschnitt 50 Euro pro Person. Dafür bekommen Sie im Allgemeinen irgendeine Art von ‘live show’ zu sehen und ein paar Getränke. Nach übereinstimmender Meinung ist die Atmosphäre in diesen Lokalen zwar eindeutig sexualisert, aber weit davon entfernt, sexy zu sein, offen gesagt ist das Ganze eher ein Beschiss.
Einige der beliebtesten Lokale sind folgende:
Shopping im Rotlichtviertel
Die vielen kleinen Läden, die über den Stadtteil verteilt sind, haben mitunter wirklich ungewöhnliche Artikel im Angebot. Selbstverständlich gibt es viele Sexshops, die Sexspielzeug für Erwachsene verkaufen und ein großes Angebot von ehelichen Hilfsmitteln. Es gibt jedoch auch eine Menge anderer Geschäfte und Galerien, die zu entdecken sich lohnt, wenn sich Ihr Frustshoppen weniger haarsträubend gestalten soll! Einer unserer Favoriten:
Rotlicht Coffeeshops.
Im Rotlichtviertel liegen auch mehrere bestens bekannte Coffeeshops:
Überraschende Funde
Halten Sie Ausschau nach dem Rotlicht Radiosender, der sich in einer der kleinen Rotlichtbuden hinter der Oude Kerk befindet. Er sendet die ganze Nacht hindurch, warum nicht einfach mal schnell vorbeigehen und einen Musikwunsch anmelden? Einige Häuser weiter finden Sie die wohl ungewöhnlichste Einrichtung, flankiert von Frauen in Kabinen – einen Kindergarten. Nur ein paar Schritte weiter an der anderen Seite der Kirche befindet sich das weltweit einzige Denkmal für Sexarbeiter. Die kleine Skulptur zeigt eine Frau, die auf der Türschwelle steht. Schauen Sie auch mal nach unten auf die mit Kopfstein gepflasterten Straßen. Vielleicht entdecken sie ja die geheimnisvolle Bronzeskulptur einer Hand, die eine einzelne Brust streichelt. Niemand weiß, wer sie gemacht hat und wie sie dahin gekommen ist. Über die Stadt verteilt gibt es viele solcher anonymen Beispiele von Straßenkunst. Sie tauchen über Nacht auf, und die Gemeindevertretung läßt sie auch gern in Frieden dort stehen, wenn sie niemandem im Wege sind.
Beeindruckende Architektur
Zweifellos sind die verwinkelten Straßen und die an den Grachten gelegenen Häuser in diesem kleinen kompakten Viertel eine Augenweide. Zu den architektonisch besonders reizvollen Gebäuden gehören:
Museen im Rotlichtviertel
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